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GZ-Bericht v. 12.10.2020

Neue Ideen bringen neue Mitglieder

Stadtverwaltung legt die Sportvereinsstatistik vor - Ein Blick auf die allgemeinen und die speziellen Entwicklungen

Von Holger Schlegel

Bad Harzburg. Die 28 Bad Harzburger Sportvereine haben 5158 Mitglieder. Das jedenfalls ist die Zahl, die mit Stichtag 1. Januar statistisch im Rathaus erfasst wurde und die (aufgrund der Corona-Pause erst jetzt) im Ausschuss für Jugend, Sport und Kriminalprävention bekannt gegeben wurde. Unterm Strich ist die Zahl der im Verein organisierten Menschen nur leicht nach unten gegangen. Mittlerweile hat sie sich auch schon verändert und so ist ein Blick auf die Entwicklung doppelt interessant.

Den 5158 Mitgliedern des Jahres 2020 stehen 5628 im Jahr 2019 gegenüber. Allerdings trügen diese Zahlen. Denn 2020 wurde der Harzburger Rennverein mit 394 Mitgliedern im Jahr 2019 nicht in der Statistik erfasst. Auch einige kleinere Vereine mit jeweils nur um die 10 bis 20 Mitglieder tauchen in der Statistik nicht auf, denn nicht alle haben ihre Zahlen gemeldet.

Ein Prozent Rückgang

Der Rückgang, so schätzt Hans-Herwig Schlottke als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Harzburger Turn- und Sportvereine, liege also insgesamt bei 50 bis 60 Mitgliedern, also knapp einem Prozent und das sei eine Zahl, die durchaus als normale Fluktuation, nicht aber als dramatischer Rückgang zu werten sei.

Andererseits verzeichnen einige Vereine einen permanenten Rückgang an Mitgliedern, was natürlich bedauerlich sei. Gründe dafür könne es viele geben, einer sei womöglich in der „Schulpolitik" zu finden. Denn durch immer mehr Ganztagsbeschulung hätten Kinder und Jugendliche weniger Zeit, einem Hobby im Sportverein nachzugehen.

Interessant ist auch der Blick auf die großen Vereine. An der Spitze steht mit 1265 Mitgliedern nach wie vor die TSG Bad Harzburg, die im Vergleich zum Vorjahr 59 Mitglieder verloren hat. Präsident Gertfried Hermann sieht das aber auch nicht allzu dramatisch. Ein Grund könne die Beitragserhöhung im vergangenen Jahr sein, anschließend seien einige Mitglieder ausgetreten.

Der bisher zweitgrößte Verein, der MTK Bad Harzburg, hat indes 62 Mitglieder verloren, das sind fast zehn Prozent. 539 Menschen sind mit Stichtag 1. Januar noch im altehrwürdigen Männerturnklub.

Vorstand Eike Bruns nennt mehrere Gründe für den erneuten Aderlass: Normale Fluktuation, das Aktualisieren der Mitgliederlisten und das Aussortieren von „Karteileichen" - und nach wie vor der Verlust an Schwimmern durch die kurzen Saisonzeiten im heimischen Silberbornbad. Bruns hofft, in diesem Jahr den Trend zu stoppen, denn durch das Schwimmtraining in Liebenburg und im Aquantic seien neue Mitglieder hinzugekommen. Auch wenn momentan das Kinderturnen ein wenig zurückhaltender laufe.

Mittlerweile - also im Laufe des Jahres 2020 - ist der MTK allerdings vom Golf-Club Harz vom zweiten Platz im Bad Harzburger Sportvereins-Ranking verdrängt worden. Gerade im Corona-Jahr habe dieser Verein einen enormen Zulauf bekommen, so Schlottke. Aktuell haben die Golfer 577 Mitglieder (Anfang des Jahres 2020 waren es 536). Viele Menschen hätten die Tatsache, dass sie in diesem Jahr nicht in den Urlaub fahren konnten, genutzt, Golf als neues Hobby zu entdecken, sagt der AG-Sport-Sprecher, der gleichzeitig Mitglied im Golf-Club ist. Zudem könne dieser Sport an der frischen Luft ausgeübt werden, was ihn in Corona-Zeiten ebenfalls attraktiv mache.

Shootingstar Brunonia

Überhaupt ist der Blick auf 2020 für Schlottke interessant und auch beruhigend. Denn nach seinen Erfahrungen hätten die Vereine durch die Pandemie bisher nicht über die Maße Mitgliederverluste zu beklagen. Auch wenn es mitunter wochenlang keine Möglichkeit gab, den Sport im Verein auszuüben: „Die Bad Harzburger haben ihren Vereinen die Treue gehalten." Und das sei bemerkenswert.

Shootingstar der vergangenen Jahre war übrigens der MTV Brunonia Harlingerode. Innerhalb von zwei Jahren betrug der Zuwachs rund 140 Mitglieder, allein von 2019 auf 2020 kamen gleich 100 neue Brunonen dazu, der Verein 507 Mitglieder zum Jahresbeginn 2020.

Das Geheimnis des Erfolges verriet Vereinsvorsitzender Gerhard Marth jüngst in einem GZ-Artikel: Er machte den Zuwachs an den neuen Angeboten wie Jumping Fitness und der günstigen Beitragsstruktur fest. Die können sich die Harlingeröder leisten, weil der Verein mit Ausnahme der Tennisabteilung, die die Fixkosten für vier Plätze an der Planstraße tragen muss, keine Ausgaben für Gebäude und Anlagen hat. Auf alle Fälle, so AG-Sport-Chef Schlottke, könne man daran sehen, dass neue Sportarten etwas bringen - nämlich neue Mitglieder.

GZ vom 2. Mai 2020

Alle Pläne über den Haufen geworfen

Vereine in Corona-Zeiten: Der MTV Brunonia Harlingerode hatte sich für dieses Jahr viel vorgenommen

Wie kommen die Sportvereine durch die Corona-Krise? Die GZ wird drei von ihnen in den kommenden Monaten begleiten und verfolgen, wie sich die Pandemie auf den Sport vor Ort aus- wirkt. In der dritten Folge beschäftigen wir uns mit dem MTV Brunonia Harlingerode, der sich in seiner Entwicklung gestoppt sieht.

Es sollte ein rundes Jahr für den MTV Brunonia Harlingerode werden. Die Tennisabteilung wollte ihr 50-jähriges Be- stehen feiern, der Verein in der Jahreshauptversammlung den Sprung über die 500-Mitglieder-Grenze verkünden und mit einem neuen Angebot durchstarten. Covid-19 aber warf alle Pläne über den Haufen. Die Folgen: Die Tennisabteilung feiert erst 2021, die Jahreshauptversammlung ist auf einen unbestimmten Termin verschoben worden, und das neue Angebot Kangoo Jump muss auch warten.

Kein Wunder, dass Gerhard Marth, neben Hermann Breustedt und Thomas Sollorz einer von drei Vorsitzenden, ein wenig bedrückt klingt. Bewerten könne er die Folgen für den Ver- ein noch nicht, sagt Marth, „und so richtige Katastrophenpläne haben wir auch nicht“. Stillstand gibt es aber auch nicht. Die Brunonen bieten inzwischen Online-Übungsstunden in Step Aerobic, Dance Fitness und Jumping Fitness an. Das Interesse der Mitglieder daran sei merklich gestiegen, sagt Marth. Diese wurden vom Verein mit Steppbrettern und Trampolinen versorgt, um sich auch vor dem Bildschirm austoben zu können. Wann es eine Rückkehr zum regulären Sportprogramm gibt, ist nicht absehbar. Hinzu kommt, dass ein Teil des Übungsbetriebs normalerweise in beengten Räumen abgehalten wird. Für Abstandsregelungen bleibt da wenig Platz. Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht, und Trainingsstunden nach draußen zu verlegen, ist auch keine Dauerlösung. Sorgen bereitet Marth zudem, dass es in diesem Jahr bisher mehr Austritte als gewöhnlich gab. Ob es sich um erste Folgen der Corona- Krise handele, könne er jedoch nicht sagen. Der Verein spielte zwischenzeitlich mit dem Gedanken, einen Teil der Mitgliedsbeiträge zu erstatten, weil er nichts anbieten kann. „Viele Mitglieder wollten das aber gar nicht“, sagt Marth erfreut. Sie hätten vielmehr betont, dem 1883 gegründeten Klub auch in diesen schweren Zeiten die Treue halten zu wollen. Die vergangenen beiden Jahre zumindest waren eine Erfolgsgeschichte für den Verein. Er begrüßte rund 140 Zugänge, was Marth an den neuen Angeboten wie Jumping Fitness und der günstigen Beitragsstruktur festmacht. Die können sich die Harlingeröder leisten, weil er mit Ausnahme der Tennisabteilung, die die Fixkosten für vier Plätze an der Planstraße tragen muss, keine Ausgaben für Gebäude und Anlagen hat. Jetzt heißt es abwarten. Vielleicht hält das Jahr, in dem sich der MTV Brunonia so viel vorgenommen hatte, ja doch noch ein halbwegs versöhnliches Ende bereit.

Der Überblick

Mitglieder: 507

Sportangebot: Der Verein bietet rund ein Dutzend Sparten an.

Mitgliedsbeiträge/jährlich: Kinder 54 Euro; Jugendliche: 60 Euro; Erwachsene 72 Euro; Familien: 144

Euro

Fixkosten: Die Tennisabteilung betreibt vier Plätze auf der Anlage an der Planstraße

GZ-Bericht

Der neue Vorstand

Der neue Vorstand

Es fehlt: Martin Hübel

MTV Brunonia wächst so stark wie noch nie

Harlingeröder knacken 700-Mitglieder-Grenze – Vor allem Kinder und Jugendliche stoßen neu hinzu

Mit einer Schnapszahl auf Wachstumskurs: Der MTV Brunonia Harlingerode hat im vergangenen Jahr seine Mitgliederzahl um 111 auf inzwischen 713 gesteigert, wie in der Jahreshauptversammlung im Freizeitzentrum bekannt wurde. Es ist das wohl größte Plus der Vereinsgeschichte.

Ob der MTV Brunonia, der vor sieben Jahren nur 346 Mitglieder zählte, nun die 800er-Grenze anvisiert? Das wird schwer“, sagte der 3. Vorsitzende Gerhard Marth. Der Verein werde aber bei seiner Leitlinie bleiben und versuchen, weitere Sportangebote ins Programm aufzunehmen. Neuestes Projekt ist Dancing Fitness“, für das es an diesem Wochenende beim längst ausgebuchten Frauensporttag einen Probelauf gibt.

Der MTV Brunonia gewann Sportbegeisterte in allen Altersklassen hinzu, vor allem aber bei Kindern und Jugendlichen. Bezeichnenderweise wurde die sechsjährige Ella Hesse das 700. Mitglied. Wesentlich seien aber auch gesellschaftliche Veranstaltungen wie die Harlingeröder Boßelmeisterschaften, so Marth, die im vergangenen Jahr wieder Fahrt aufnahmen und in diesem Jahr noch verstärkt werden sollen.

Auch der Sportbetrieb lief nach der Covid-19-Pandemie wieder an, allerdings zunächst gedrosselt, was Kosten einsparte. Der Verein verzeichnete so für das vergangene Jahr ein Plus von 5300 Euro in der Kasse – auch weil die Harlingeröder 5500 Euro Preisgeld für ihren Sieg beim Vereinswettbewerb des Landessportbundes erhielten (die GZ berichtete). Für 2023 kalkuliert der Verein wieder mit einem Minus.

Da Sozialwartin Marianne Ahäuser und Hermann Breustedt, seit 2016 als 2. Vorsitzender für den Bereich Finanzen/Organisation zuständig, altersbedingt ausschieden, gab es einige Veränderungen im Vorstand. Breustedts Platz nimmt Martin Hübel ein, der mit Thomas Sollorz als 1. Vorsitzendem und Marth das Führungstrio bildet. Zum Vorstand gehören zudem: Yvonne Vehre (Schriftwartin), Anika Krampitz (Sportwartin), Manuela Göttling (Sozialwartin), Traudel Hübel (Veranstaltungswartin), Anja Damköhler (Jugendwartin), Tim Nitzschke/Christof Willert (Gerätewarte) und Melanie Jacobs (Beisitzerin).

Für 60-jährige Mitgliedschaft wurde Frank Ahlemann ausgezeichnet, Christiane Thießel ist seit 50 Jahren dabei. Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft gingen auch an Carsten Altevers (40 Jahre) und Eleonore Petri (25 Jahre).red

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